Don Carlos – Marquis von Posa bittet den spanischen König Philipp II: Geben Sie Gedankenfreiheit! Ausschnitte ansehen
Don Carlos von Friedrich Schiller am Thalia Theater Hamburg
Theateraufzeichnung für Arte/NDR, 170 min, 2012
Kurz vor Ausbruch der Französischen Revolution, am 29. August 1787, wird Friedrich Schillers „Don Carlos“ in Hamburg uraufgeführt. Im historischen Gewand des von der Inquisition beherrschten Spaniens schreibt der Autor ein Zeitstück über die Zwänge des absolutistischen Deutschlands, an denen er leidet. Im Planspiel einer komplexen Intrige am Hof Philipps II. deckt Schiller das „geheime Räderwerk“ menschlicher Handlungen auf. Indem er die Zergliederung der Seelen innerhalb einer Gesellschaft offenlegt, zeigt Schiller Gefangene des Systems, die um Selbstbestimmung kämpfen. Das komplexe Intrigenspiel ist hochkarätig besetzt: Das Ausnahmetalent Jens Harzer wurde in der Kritikerumfrage von Theater heute für seine Rolle als Marquis de Posa zum Schauspieler des Jahres 2011 gewählt und bekam somit diesen Titel zum zweiten Mal. In der Titelrolle brilliert der Boy-Gobert-Preisträger Mirco Kreibich. Durch radikale Striche verdichtet die Regisseurin Jette Steckel das Stück auf die Handlung und die Hauptkonflikte und versetzt die Figuren „in einen Kosmos, der sie zu einer Körperlichkeit zwingt“ (Steckel). Der Infant von Spanien liebt seine Stiefmutter, die Königin Elisabeth, die ihm einst als Braut versprochen war. Er begehrt gegen seinen Vater auf und „verstrickt sich ausweglos zwischen politischem Idealismus, Liebesblindheit und Selbstzerstörung“ (Theater heute). Sein Freund Marquis Posa – der Fadenzieher und die zentrale Figur in Steckels Inszenierung – hält an der Vision eines gerechten Staates und der Gedankenfreiheit seiner Bürger fest. Er begibt sich in ein riskantes Spiel mit dem König, ohne den Jugendfreund Carlos über seine Pläne aufzuklären. Als Fürstin Eboli aus verschmähter Liebe den Infanten an den König verrät, sind das Unheil und die Tragödie der Männerfreundschaft nicht mehr aufzuhalten.
„Jette Steckel verleiht dem 1787 in Hamburg uraufgeführten Werk eine schillernde Gegenwärtigkeit, erhält dem Abend dank der bisweilen atemberaubenden Präsenz der Schauspieler einen unangestrengt wirkenden Spannungsbogen“, schrieb das Hamburger Abendblatt. Für diese Inszenierung erhielt die 28jährige Regisseurin den Rolf-Mares-Preis der Hamburger Theater in der Kategorie „Herausragende Inszenierung“. Seit der Premiere am 22. Januar 2011 stand die Inszenierung bereits über 25-mal auf dem Spielplan, sorgte überregional für Aufsehen und ist jetzt in einer fürs Fernsehen erarbeiteten Fassung zu sehen.
Penguins and Pandas, Trailer ansehen
Ballettaufzeichnung und Liveausstrahlung für Arte/RB, 90 min, 2013
Ein Stück von Samir Akika / Unusual Symptoms am Bremer Theater„We don‘t know anything. We don‘t know how to cure a cold or what dogs are thinking. We do terrible things, we make wars, we kill people out of greed. So who are we to say how to love.“ (Miranda July) – Auf- und Abbrüche, Ankommen und Abhauen: die Deformationen des modernen Lebens haben auf Samir Akika schon immer eine ganz besondere Anziehungskraft ausgeübt. Fasziniert von der Unmöglichkeit eines Lebens innerhalb stringenter Handlungsverläufe wirft es ihn in seiner künstlerischen Arbeit immer wieder zurück auf die gescheiterten Suchbewegungen nach der geschlossenen Biografie. „Penguins & Pandas“ ist ein Abend über das Suchen und Finden der Liebe und die Schwierigkeit, mit ihr umzugehen. Zwischen Straßenpoesie und Independent-Film verknüpft Samir Akika die Wünsche und Nöte unseres Beziehungslebens zu einer versponnenen Momentaufnahme voller realer und irrealer Begegnungen aus dem echten und gespielten Leben. info-bremer-theater
Spaziergang nach Syrakus, Trailer ansehen
Spaziergang nach Syrakus, Bilder ansehen
Dokumentation von Karl. W. Biehusen, 45 min., 2000, gefördert mit Mitteln der Filmförderung des NDR in Niedersachsen
Im Dezember 1801 startete der Schriftsteller Johann Gottfried Seume in Grimms bei Leipzig zu seinem legendären „Spaziergang nach Syrakus im Jahr 1802“.
Was trieb ihn zu diesem Gewaltmarsch? Was erlebte er unterwegs – und was kann man auf seinen Spuren 200 Jahre später erleben?
Diagnose Mutterleib, Ausschnitte ansehen
Diagnose im Mutterleib – Was leistet die Pränatalmedizin?
Dokumentation für Arte/NDR
Arte zeigt in dieser Doku die Möglichkeiten der modernen Pränatalmedizin. Dank der neuen, hochwertigen Ultraschallgeräte ist der Blick auf das Kind im Mutterleib in einer so faszinierenden Bildqualität und Genauigkeit möglich, dass exakte Diagnosen über die Herzfunktion oder die Funktion anderer innere Organe gestellt werden können. Außerdem sind die OP-Techniken im Mutterleib so präzise geworden, dass die Risiken absolut minimiert werden. Anhand ganz unterschiedlicher Fallbeispiele illustriert der Film, wie dem „Wunder des Lebens“ vom „Wunder der Medizin“ geholfen werden kann.
Die beiden Filmautoren besuchen den renommierten Pränatalmediziner Professor Hecher im UKE in Hamburg. Dort gelingen Ihnen sensationelle Bilder einer Laser-OP von Zwillingen im Mutterleib, deren Blutzufuhr lebensgefährlich gestört ist. Außerdem ist die Kamera hautnah dabei, wie eine Risiko-Drillingsgeburt nach modernsten, medizinischen Erkenntnissen vorbereitet und durchgeführt wird.
Selbstverständlich begleitet das Kamerateam auch eine ganz „normale“ Schwangerschaft vom 1. Monat bis kurz nach der Geburt. Im berühmten Labor für Reproduktionsmedizin der Universität Brüssel erklären Wissenschaftler das umstrittene Verfahren der Präimplantationsdiagnostik (PID). Aufwändig gedrehte Bilder veranschaulichen diese komplizierte Technik der modernen Chromosomenuntersuchung. Zu Wort kommen sowohl Gegner, als auch Befürworter der PID.
Aber auch alternative Methoden zur Krankenhausgeburt werden aufgezeigt. Beim Besuch des Bremer Geburtshauses erfährt der Zuschauer, das Grundkonzept, mit der ausschließlich Hebammen schwangere Frauen bis über die Geburt hinaus, betreuen. Diagnose im Mutterleib – Ein eindrucksvoller Film, nicht nur für werdende Eltern!
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Wilhelm Gustloff, Cover
Dokumentarfilm, 54 min., Produktion für das Medienarchiv Günter Grass Stiftung Bremen zum weltweiten Vertrieb
Der Untergang der „Wilhelm Gustloff“ war die größte Katastrophe der Schifffahrtsgeschichte. Erst durch die Novelle von Günter Grass „Im Krebsgang“, Steidl Berlag 2002, wurde die Tragödie einem größeren Publikum bekannt.
Die „Wilhelm Gustoff“ war in ihrer Zeit nich nur das größte und modernste, sondern auch das komfortabelste Kreuzfahrtschiff. Im Sommer führten die preiswerten „KdF“-Reisen bis nach Norwegen, im Winter ging es von Genua aus bis nach Madeira und Tripolis. Ab Ende 1940 war das Schiff Ausbildungsplatz für zukünftige U-Boot-Fahrer. Als der Dampfer am 30. Januar 1945 von einem russischen U-Boot versenkt wurde, hatte er über 10.000 Menschen an Bord – zum größten Teil Flüchtlinge. Nur etwa 1.200 überlebten. Der Film schildert das Schcksal des Schiffes mit vielen Originaltönen, Interviews mit Überlebenden, bisher unbekanntes Filmmaterial und Mitschnitten aus einer Lesung von Günter Grass.